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Neubau Kundenzentrum Solpark in Schwäbisch Hall – Hessental

Der Bereich des heutigen Sparkassenareals und des Hochbauamts war einst Teil der ehemaligen Kaserne „Camp Dolan“ der US-Streitkräfte. Es liegt direkt an der Einmündung der Dolanallee in die Bühlertalstraße, der wichtigsten von Osten nach Schwäbisch Hall führenden Verkehrsachse. Die Verkehrserschließung des Gebietes erfolgt von der östlichen Seite durch die Dolanallee. Im Norden wird der Neubau von den bestehenden Sparkassengebäuden 9+11 baulich begrenzt.

Der Haupteingang des Neubaus orientiert sich nach Osten. Dort empfängt ein attraktiver Vorplatz mit einem Wasserspiel und mehreren Sitzblöcken die Kunden der Sparkasse. Acht Besucherparkplätze befinden sich in direkter Nähe. Durch die Lage des Haupteinganges sowie des gesamten Neubaus entstehen kurze Wege vom Bestand der Sparkasse zum geplanten Neubau. Der westliche Zugang ist unmittelbar an die Mitarbeiterparkplätze angelegt und schafft somit einen separaten Zugang für diese. Die Erschließung der beiden Parkplätze erfolgt über die Stichstraße der Dolanallee.

Durch den neuen, kompakten Baukörper können die bislang von der Sparkasse genutzten Flächen der Firmenkundenabteilung Schwäbisch Hall – Crailsheim und die bisherige Kundenabteilung Hessental im Neubau integriert werden.

Zusammen mit einem späteren „Gegenüber“ auf der Ostseite der Dolanallee, bildet der neue Baukörper eine Torsituation zum Solpark und markiert dessen Auftakt. Gleichzeitig definiert der Baukörper den Abschluss zur Bühlertalstraße.

Ein Tor zum Quartier zu schaffen, war der Hauptgedanke unserer Gebäudeform. Dies gelang uns durch einen Rücksprung in der Kubatur und das Anheben der Erdgeschossebene. So steht der Neubau praktisch auf einem Podest. Drei Gebäuderiegel bilden die Gebäudestruktur und geben die Form des Gebäudes an. Ein Rücksprung des mittleren, verglasten Riegels leitet Kunden direkt in das Gebäude.

Ein überhöhtes Eingangsportal in rot markiert den Zugang für Kunden zusätzlich. Durch die Verglasung greifen Gebäude und Außenbereich ineinander.

Baulich betrachtet gibt es somit zwei Gebäude, die durch eine Glasfuge verbunden sind. Diese beiden Gebäudeteile werden durch den quer darüber liegenden Baukörper des Sitzungssaals miteinander verbunden. Durch die Dreigliedrigkeit des Gebäudes wird dieses strukturiert und organisiert.

Im Mittelpunkt steht die Kundenhalle, die Anlaufstelle für Privat- und Firmenkunden ist. Integriert ist eine einladende SB-Zone, ein großzügiger Servicebereich mit Backoffice und an zentraler Stelle bildet eine Teeküche kommunikative Zonen für Arbeitspausen sowie zugleich einen angenehmen Wartebereich für Kunden. Aufgelockert werden diese Bereiche durch den Luftraum über vier Geschosse.

Alle Büros und Beraterzimmer liegen an den äußeren beiden Riegeln entlang der Fassade. Dadurch sind alle Arbeitsplätze mit natürlichem Licht versorgt. In dem repräsentativen Dachgeschoss ist der Sitzungssaal mit Terrasse und Bezug zum Außenraum in Richtung des Haller Hausbergs „Einkorn“ ausgerichtet.

In Anklang an die Glasfassaden mit den vorspringenden Deckengesimsen der Bestandsgebäude, zeigt sich der Neubau ähnlich gegliedert. Podest, Decke und Dach bilden dabei die umlaufenden Gesimskanten. Jeweils zwei Geschosse werden mit umlaufenden vorgestellten Arkaden zusammengefasst und lassen den Baukörper dadurch ruhig und zurückhaltend erscheinen.

An den über alle Geschosse durchgehenden Luftraum sind auf beiden Seiten offene Galerien angegliedert. Diese sind über zwei Stege pro Geschoss miteinander verbunden. So entstehen kurze Wege und gute Möglichkeiten zur Kommunikation. Im Bereich der Galerien werden Wände, Decken und Balustraden schallabsorbierend ausgeführt, um eine behagliche Atmosphäre hinsichtlich der Raumakustik zu erreichen.

Alle Büros erhalten eine Quelllüftung mit Frischluftzufuhr über Bodenauslässe entlang der Fassade. Zur individuellen natürlichen Lüftung der Büroräume verfügt jedes Büro zusätzlich über öffenbare Fassadenelemente. Über Bauteilaktivierung bzw. Betonkernaktivierung werden die Büros im Sommer gekühlt und im Winter beheizt. Die massiven Geschossdecken aus Stahlbeton sind mit Kühl- bzw. Heizleitungen versehen und dienen als Kälte- bzw. Wärmespeicher. Dieses System gewährleistet eine zug- und lärmfreie Raumtemperierung mit niedrigem Energieverbrauch. Dieser wird durch die kompakte Außenfassadenfläche der neuen Sparkasse unterstützt. Dadurch kommen optimale lufthygienische und klimatische Arbeitsbedingungen zustande. Durch 3-fach Verglasung und einem effizienten Wärmedämmsystem ist die Gebäudehülle auf modernstem Standard. Die umlaufenden Arkaden bilden eine Grundverschattung, die durch senkrechte Jalousien ergänzt werden und so den sommerlichen Wärmeschutz gewährleisten.

Die Dachbegrünung ermöglicht eine verzögerte Ableitung des Niederschlagswassers.

Die Energieversorgung erfolgt aus den ökologischen Systemen des Bestandes.

Der Massivbau erhält eine zum Bestand ähnliche Glasfassade. Lediglich durch vorgestellte senkrechte Lamellen aus eingefärbtem Sichtbeton unterscheidet er sich von dem Ensemble. Die vertikale Gliederung erfolgt, wie beim Bestand, durch vorspringende Bauteilgesimse; ebenfalls in Sichtbeton. Jeweils von zwei optisch zusammengefügten Geschossen werden die in Ortbeton ausgeführten Geschossdecken herausgezogen und unterteilen somit das Gebäude.

Der zurückgezogene Teil des Haupteingangs wird in einer vollverglasten Pfosten-Riegel-Fassade mit weiterlaufender Überkopfverglasung über den Servicebereich ausgeführt.

Das Erdgeschoss bildet, durch die Anhebung der Bodenplatte über das Gelände, einen schwebenden Sockel.

Der Innenraum lebt von derselben Materialkomposition wie an der Außenfassade. Natürliche Rohstoffe werden auch hier verbaut. Helle, freundliche Farben sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität. Dadurch wird die Weite und Großzügigkeit des Foyers unterstrichen. Einen Kontrast zu den hellen Oberflächen der Wände, Decken und der großformatigen Verglasung, bilden dunkelgraue Natursteinböden im Erdgeschoss.

Neubau Kundenzentrum Solpark in Schwäbisch Hall – Hessental
Baukosten:
6,85 Mio. Euro
Baujahr: 2017-2018
Bauherr: Sparkasse Schwäbisch Hall-Crailsheim

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